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Nachhaltigkeit geht uns alle an – und zahlt sich für alle aus

Nachhaltigkeit geht uns alle an – und zahlt sich für alle aus

2023 war in Deutschland das wärmste Kalenderjahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Zugleich war das Jahr weltweit geprägt von außerordentlich vielen Extremwetterereignissen. Überschwemmungen, Hitzewellen, Dürren und Waldbrände waren fast täglich in den Nachrichten. Wovor Experten des Club of Rome bereits 1972 warnten, ist nun Realität, der Klimawandel ist nicht mehr zu leugnen. Doch statt uns von den düsteren Aussichten überwältigen zu lassen, können wir jeden Tag etwas tun, um einen positiven Beitrag zu leisten. 

Jährlich treffen sich die 197 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen zur UN-Klimakonferenz. Ziel ist es, sich auf gemeinsame Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel zu verständigen. Dies ist ein schwieriges Unterfangen. Im Winter 2023 hat der Weltklimagipfel in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten ganze 14 Tage gedauert. Der Handlungsdruck ist groß: In den Monaten vor der Klimakonferenz erreichte die weltweite Durchschnittstemperatur bereits mehrfach die Marke von 1,5 Grad über dem vorindustriellen Zeitalter (bis Mitte des 18. Jahrhunderts). Schon im nächsten Jahrzehnt könnte sie dauerhaft überschritten werden. Gerade diese Entwicklung sollte durch das Pariser Abkommen eigentlich vermieden werden.

Es ist fünf vor zwölf. Zeit zu handeln.

Der Mensch braucht die Erde, die Erde jedoch nicht den Menschen. Es ist daher in unserem ureigenen Interesse, vorausschauend mit den verfügbaren Ressourcen umzugehen. Nachhaltiger leben heißt, dass jeder seinen ökologischen Fußabdruck möglichst klein halten und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen sollte. Unternehmen kommt in diesem Zusammenhang eine besondere Rolle zu. Doch auch jeder Einzelne kann einen Beitrag leisten, umweltschonend und sozial verträglich zu handeln

Nachhaltigkeit im Alltag – Was jeder einzelne von uns tun kann.

Viele der folgenden Nachhaltigkeitstipps sind nicht neu. Sie sollen uns vielmehr daran erinnern, wie wir unser Leben ohne großen Aufwand nachhaltiger gestalten können.

Tipps rund ums Essen

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1. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah

Lebensmittel haben oftmals aufgrund langer Transportwege einen äußerst schlechten ökologischen Fußabdruck. Avocados und Ananas wachsen eben nicht in Deutschland und müssen deshalb importiert werden. Greifen Sie stattdessen zu regionalem Obst und Gemüse. Erdbeeren, Tomaten oder Äpfel sind genauso lecker und vitaminreich. Lebensmittel sind mittlerweile so gekennzeichnet, dass das Herkunftsland ausgewiesen wird. Achten Sie auf regionale und saisonale Lebensmittel (Saisonkalender).

2. Leitungswasser ist gut und günstig

Leitungswasser ist in Deutschland das am strengsten kontrollierte Lebensmittel überhaupt. Es ist stets kalt und frisch, fast kostenlos und immer verfügbar. Zugleich vermeidet man den Plastikmüll, der durch die Einwegflaschen verursacht wird. Auch spart man die Energie, die für die Herstellung des Plastiks, für das Abfüllen in Flaschen und für den Transport gebraucht wird. Wem pures Wasser zu langweilig ist: Ein Spritzer Zitrone, Sirup oder Saft sorgt für geschmackliche Abwechslung, Sprudler peppen Leitungswasser mit Kohlensäure auf.

3. Einkaufen mit Plan

Umweltfreundlich zu leben bedeutet auch, weniger zu verschwenden. Food Waste ist ein großes Problem. Mit einem Einkaufszettel kauft man nur das, was man wirklich braucht. Checken Sie vorher die Vorräte. Große Mengen sind häufig billiger. Wenn man dann aber zu viel hat und wegwerfen muss, hat man nichts gespart. Im Gegenteil.

4. Bio und Fair Trade: Für Mensch und Umwelt

Nachhaltigkeit beinhaltet neben Ökologie auch soziale Verantwortung. Fair hergestellte Lebensmittel wie Kaffee, Saft oder Schokolade tragen dazu bei, dass mehr Geld bei den Erzeugern der Produkte landet.

5. Pflanzlich muss nicht langweilig sein

Ein Drittel unseres ökologischen Fußabdrucks bestimmt unsere Ernährung. Das hat die Organisation Brot für die Welt ermittelt. Davon stehen rund 80 Prozent für tierische Lebensmittel. Bei ihrer Produktion wird extrem viel Wasser benötigt, unser Grundwasser mit Gülle belastet und für Futteranbau wertvolle Fläche verbraucht. Die Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie sind oftmals alles andere als fair. Und industrielle Massentierhaltung ist ethisch nicht zu verantworten. Der aktuelle Pro Kopf-Verzehr von Fleisch liegt in Deutschland bei durchschnittlich 52 Kilo im Jahr. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt gerade einmal die Hälfte. Sie tun sich also selbst etwas Gutes, wenn Sie weitgehend auf tierische Lebensmittel verzichten.

6. Selber kochen gibt Gewissheit

So kann man selbst bestimmen, was im Essen drin ist. Man kann auf umstrittene Zutaten mit schlechten Ökobilanzen verzichten und spart Energie und Verpackungsmüll.

Tipps für nachhaltige Mobilität

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1. Alternativen zum eigenen Auto

Wer unter der Woche nicht aufs Auto verzichten kann, könnte es am Wochenende mit Alternativen versuchen. Oder umgekehrt. Fahren Sie einfach mal mit dem Fahrrad, Lastenrad, Elektrorad oder Elektroroller. Auch Car-Pooling ist besser als alleine im Auto zu sitzen. Und wer gerade den Kauf eines Autos in Erwägung zieht, sollte über ein Elektroauto nachdenken.

2. Es muss nicht immer Übersee sein

Auch wenn die Energieeffizienz einzelner Flüge immer besser wird, ist kein Transportmittel klimaschädlicher als das Flugzeug. Machen Sie sich klar, dass Flugreisen nur deshalb so billig sind, weil Umweltschäden nicht mit eingepreist werden. Außerdem wird Kerosin im Flugverkehr nicht besteuert. Kurzstreckenflüge sollten durch Bahnfahrten ersetzt werden. Ein geschäftlicher Termin kann möglicherweise auch per Web Meeting absolviert werden. Und wer auf einen Flug wirklich nicht verzichten kann überlegt sich, ob er den CO2-Ausstoß kompensiert.

Tipps für nachhaltiges Leben zuhause

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1. Stromfressern den Stecker ziehen

Elektrische Haushaltsgeräte verbrauchen schon bei der Herstellung Ressourcen und bei der Anwendung Energie. Bevor Sie ein neues Gerät anschaffen, sollten Sie überlegen, ob man es gebraucht kaufen oder mit jemandem teilen kann. Bei einem neuen Gerät sollte man auf die neuen Energielabels achten. Wird der Computer länger nicht benutzt, sollte er ausgeschaltet werden. Tausche Glühlampen und Energiesparlampen durch LEDs aus. Das spart auf Dauer Strom und Geld.

2. Clever kochen und spülen

Ein Wasserkocher braucht zwar viel Energie, dennoch lässt sich mit ihm Energie sparen. Fülle nur so viel Wasser ein, wie notwendig. Wasser zum Nudelkochen sollte vorher im Wasserkocher erhitzt werden. Beim Kochen auf dem Herd sollte der Topf abgedeckt sein, dann kocht Wasser schneller. Kochen Sie ein Gericht aus dem Backofen? Dann nutze die Backenergie für das komplette Gericht. Fürs Spülen gilt: Pack die Spülmaschine richtig voll und wähle das Sparprogramm. Beim Spülen mit der Hand nicht unter fließendem Wasser spülen.

3. Waschen und Putzen

Private Haushalte in Deutschland spülen zirka 530.000 Tonnen Chemikalien aus Wasch- und Reinigungsmitteln jährlich ins Abwasser. Ein Drittel davon ist toxisch. Das hat der NABU ermittelt. Er empfiehlt, auf besonders aggressive Mittel wie Rohrreiniger oder Backofensprays zu verzichten. Umweltschutzsiegel wie der „Blaue Engel“ kennzeichnen umweltverträgliche und gesundheitsschonende Wasch- und Putzmittel. Achte beim Waschen auf die richtige Dosierung, verzichte auf Weichspüler, pack die Waschmaschine richtig voll und wähle am besten das Öko-Programm.

4. Mikroplastik – die unterschätzte Gefahr

Zwei Arten von Mikroplastik verschmutzen unsere Umwelt und sind eine große Gefahr für die gesamte Nahrungskette. Primäres Mikroplastik sind Kunststoffteile, die beim Eintritt in die Umwelt kleiner als fünf Millimeter sind. Sie gelangen aus verschiedenen Quellen ins Abwasser: Aus Kosmetik und Reinigungsmitteln, als Abrieb von Reifen oder als Fasern aus synthetischen Textilien. Sekundäres Mikroplastik entsteht, wenn große Kunststoffteile wie Plastikflaschen durch die Verwitterung in kleine Teile zerfallen.

Achten Sie daher auf Duschgel ohne Mikroplastik. Meiden Sie synthetische Stoffe. Und waschen Sie nur, wenn es wirklich nötig ist.

5. Alternativen zu Plastik

Kaufe möglichst unverpackte Dinge, zum Beispiel im Unverpackt-Laden. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, entsorge Plastik direkt beim Einkauf in den gelben Behältern der Geschäfte oder in den gelben Tonnen zuhause. Verwende Nachfüllprodukte oder Konzentrate.

6. Stoßlüften und richtig Heizen

Stoßlüften und richtig eingestellte Thermostate senken den CO2-Ausstoß und Ihre Nebenkostenabrechnung.

Tipps für nachhaltigen Konsum

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1. Konsumverzicht spart Zeit, Geld – und Müll

Wer weniger kauft hilft mit, die Müllberge an Elektroschrott, Plastik oder Textilien zu reduzieren. Sie möchten, dass Mitarbeiter fair bezahlt werden und die Innenstädte nicht veröden? Dann überlegen Sie, ob und wenn ja bei wem Sie Waren online bestellen oder nicht doch lieber vor Ort einkaufen. Oder recherchieren Sie in Kleinanzeigen, ob Dinge nicht auch gebraucht gekauft werden können.

2. Reparieren statt ersetzen

Nutze Alternativen zum Neukauf: In vielen Städten gibt es zum Beispiel Repair-Cafés, wo sich Menschen mit ihrem Know-how einbringen und helfen, Mobiltelefone, Fahrräder oder sonstige defekte Dinge zu reparieren.

3. Teilen verbindet

Durch die Digitalisierung ist Sharing einfacher geworden: Für Car-Sharing gibt es viele Formen und Angebote. Auch das klassische Teilen hat Vorteile. Nicht jeder braucht einen eigenen Rasenmäher oder eine Bohrmaschine. Durch Teilen trifft man zudem Gleichgesinnte aus der Nachbarschaft.

Tipps für Arbeit, Energie und Finanzen

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1. Sicher, fair und nachhaltig: Ökostrom

Strom aus erneuerbaren Energien verbessern den Fußabdruck deutlich. Vergleichsportale finden die besten Anbieter.

2. Nachhaltige Lösungen bei privaten Finanzen

Nachhaltigkeit im Alltag betrifft auch das Thema Finanzen. Wählen Sie Ihre Bank und Geldanlagen nach ethischen und ökologischen Kriterien aus.

3. Nachhaltigkeit im Büro und Studium

Drucke so wenig aus wie möglich. Nutze Recyclingpapier für Drucker und Notizen. Der Computer sollte schon nach wenigen Minuten des Nichtbenutzens in den Strom-Spar-Modus wechseln. Bei längerer Nichtnutzung sollte der Rechner komplett ausgeschaltet werden. Statt Musik oder Filme zu streamen spart das Herunterladen und offline genießen viel Strom.

Fazit: Einfach mal anfangen 

Auch kleine Änderungen können etwas bewegen. Auf manche Fragen gibt es (noch) keine richtige Antwort. Das Wichtigste ist, über den eigenen Lebensstil und Konsum nachzudenken und ins handeln zu kommen. Nur so können wir gemeinsam die natürlichen Ressourcen für zukünftige Generationen schützen und die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen erreichen.

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