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Altersvorsorge und Inflation – so bleiben Sie auch in turbulenten Zeiten auf Kurs

Altersvorsorge und Inflation –
so bleiben Sie auch in turbulenten Zeiten auf Kurs

In Phasen hoher Inflation lässt sich der Kaufkraftverlust des Geldes im Alltag spüren: im Restaurant, im Supermarkt, bei der Abrechnung des Energieversorgers. Sie fragen sich, was die Inflation für Ihr Erspartes und die Altersvorsorge bedeutet – und wie Sie am besten gegensteuern? Unsere Checkliste hilft weiter!

Seit 2022 ist die Inflation in vielen Ländern der Welt auf ein historisches Hoch geklettert. So lag sie in Deutschland im Oktober 2022 bei 10,4 Prozent und im April 2023 immer noch bei 7,2 Prozent. Inflation bedeutet wörtlich „Aufblähen“ oder „Anschwellen“. Gemeint ist damit eine allgemeine und anhaltende Erhöhung des Preisniveaus von Gütern und Dienstleistungen, die zu einem Verlust der Kaufkraft des Geldes führt. Die sogenannte Inflationsrate gibt dabei die Preisentwicklung innerhalb eines Jahres an. Kostete ein Warenkorb vor einem Jahr 100 € und jetzt 110 €, so beträgt die Inflationsrate für die darin enthaltenen Waren 10 Prozent.

Warum ist die Inflation gerade so hoch?

Für lange Zeit lag die Inflation unterhalb oder um die zwei Prozent jährlich. Auch während der Corona-Pandemie war das noch so. Denn da stockten Wirtschaft und Konsum vielerorts – und in der Folge davon blieben die für die Preisentwicklung wichtigen Energiepreise günstig. Das änderte sich schlagartig mit dem Ende der Pandemie – und dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine. Vielfache Knappheiten und Lieferkettenstörungen bei Rohstoffen, Energie und Getreide, aber auch die Notwendigkeit der Dekarbonisierung der Wirtschaft und die Abkehr von russischem Gas treiben die Preise vieler Produkte nach oben. Besonders stark sind im Jahr 2022 die Preise für Nahrungsmittel und Hausenergie gestiegen. Um die Verbraucher vor den Folgen der drastischen Preisanstiege zu schützen, hat die Bundesregierung drei Entlastungspakete verabschiedet und Steuerentlastungen, Heizkostenzuschüsse und kostensenkende Angebote wie das Deutschland-Ticket auf den Weg gebracht.

Was bedeutet die Inflation für das Altersvorsorgevermögen?

Vielen Menschen fällt es durch die erhöhten Lebenshaltungskosten schwer, ihre geplante Sparrate für das Alter fortzuführen. Das ist fatal, weil eigentlich noch mehr gespart werden müsste, um den Kaufkraftverlust auszugleichen. Denn die angesparten Beiträge sollen ja in 20 oder 30 Jahren noch zur Deckung der Lebenshaltungskosten ausreichen. Und das wird natürlich umso schwieriger, je höher die Inflation ist.

Dazu ein kleines Rechenbeispiel:  Bei einer Inflationsrate von jährlich 2 Prozent verlieren 1000 Euro in 20 Jahren 40 Prozent ihrer Kaufkraft, entsprechen damit also nach heutigen Maßstäben 672 Euro. Bei einer Inflationsrate von 7 Prozent läge die Kaufkraft dieser 1000 Euro nach 20 Jahren dagegen gerade noch bei gut 250 Euro! Beunruhigend ist das schon.

Beruhigend ist jedoch, dass mit Leitzinsanhebungen und Entlastungspaketen bereits entscheidende Maßnahmen gegen die Inflation eingeleitet wurden – und sich erste Wirkungen zeigen. Dazu ist die Politik auch gesetzlich verpflichtet, unter anderem durch die EU-Konvergenzkriterien, die vorschreiben, die Inflationsrate niedrig zu halten.

Sie fragen sich, was Sie selbst in der aktuellen Situation am besten tun können? Verschaffen Sie sich einen Überblick, finden Sie neue Sparspielräume und halten Sie bei der Vorsorge gelassen Kurs. So geht’s:

Akzeptanz

Eine gewisse Inflation wird bleiben. Stellen Sie sich für ihre Finanzplanung und Altersvorsorge am besten von Anfang an darauf ein. Bleiben Sie aber gelassen – und rechnen Sie optimistisch mit der von der Europäischen Zentralbank angestrebten Inflationsrate von etwa 2 Prozent jährlich. Was das in Ihrem konkreten Fall bedeutet, können Sie zum Beispiel mit einem Inflationsrechner herausfinden.

Ermitteln Sie Ihre persönliche Inflation.

Denn je nach Konsumverhalten sind wir unterschiedlich stark von der Teuerung betroffen. Auch hier gibt es einen Rechner, mit dem Sie eine erste Idee erhalten, wie hoch Ihre persönliche Inflationsrate ist. Allerdings lassen sich damit nur allgemeine Ausgabekategorien wie Nahrungsmittel oder Mobilitätskosten erfassen.

Sie sollten genau wissen, wohin ihr Geld jeden Monat fließt.

Am besten gelingt Ihnen das mit dem Führen eines Haushaltsbuches. So können Sie auch die Preisentwicklung von Produkten, die Sie oft kaufen, besser im Auge behalten – und nach günstigeren Alternativen suchen oder bei Angeboten einen Vorrat anlegen.

Besinnen Sie sich auf bewährte Spartricks beim Einkaufen.

Niemals mit leerem Magen und ohne Einkaufsliste in den Supermarkt. Fertigprodukte meiden, statt Müslimischung lieber Haferflocken pur, statt Mineralwasser lieber Leitungswasser. Viel Geld lässt sich mit smartem Vorplanen, Kochen und Einfrieren sparen. Auch Obst und Gemüse mit kleinen Macken und reduzierte Lebensmittel mit kurzem Verfallsdatum entlasten die Haushaltskasse.

Entdecken Sie Ihre kleinen Geldräuber.

Wer kennt Sie nicht: die überflüssige Versicherung, das ungenutzte Streaming- oder Zeitschriften-Abo, die unnötigen Kontogebühren, den überteuerten Stromtarif – oder kostspielige Angewohnheiten, die wir uns schon längst abgewöhnen wollten: der tägliche CoffeeToGo, das Rauchen, etwas zu viel Alkohol…? Fast immer gibt es Bereiche, in denen man Geld ohne erhebliche Verluste oder sogar mit Gewinn für die Lebensqualität einsparen kann. Nutzen Sie das.

Strom und Heizung bleiben teuer.

Checken Sie hier unbedingt Ihre persönlichen Sparpotentiale. Gerade ist in diesem Bereich viel in Bewegung. Stichwort: Wärmewende. Holen Sie sich dazu einen Expertenrat, zum Beispiel kostenlos von den Verbraucherzentralen.

Günstige Alternativen nutzen, bewusster konsumieren.

Wer das öffentliche Kulturangebot zu nutzen weiß, kann viel Geld sparen. Wussten Sie, dass man in den meisten öffentlichen Bibliotheken auch die aktuellen Bestseller ausleihen kann, und dass sie oft einen digitalen Ausleihbereich mit Zeitschriften, Fachliteratur und Hörbüchern bieten? Statt einer teuren Pauschalreise könnten Sie sich auch bei einer Haustauschplattform registrieren oder einen Wohnungstausch mit Freunden in einer anderen Stadt organisieren – und vielleicht mit dem Deutschlandticket anreisen. Kleidung secondhand zu kaufen ist bereits seit einiger Zeit aus Nachhaltigkeitsgründen ein großer Trend. Kostenschonend ist es auch, Möbel und Kleidung weniger in Trendfarben und dafür in besserer Qualität und für längere Zeiträume zu erwerben.

Altersvorsorge fortsetzen und möglichst aufstocken.

Auch wenn es schwerfällt und die Inflation gerade höher ist als die Renditen Ihrer Vorsorgeverträge: Vermeiden Sie es, am Sparen zu sparen. Denn damit vergrößert sich nur Ihre zukünftige Versorgungslücke. Halten Sie an Ihrer langfristigen Strategie für die Altersvorsorge und ihrer persönlichen Sparquote möglichst fest. Zusätzlich gibt es dank gestiegener Zinsen gegebenenfalls wieder die Möglichkeit, mit Tagesgeldkonto und Festgeld zusätzlich eine kleine Rendite zu erwirtschaften. Wer noch mehr Renditechancen möchte, kann auch weitere Investitionen in ETF’s, Aktien und Anleihen in Erwägung ziehen, riskiert damit allerdings auch mögliche Verluste.

Mehr Lohn und Inflationsschutz durch Tarifeinigung im öffentlichen Dienst.

Das sollten Sie wissen!

Wenn das Preisgefüge sich dauerhaft nach oben bewegt, muss natürlich auch auf der Einnahmenseite etwas passieren. Mit der Tarifeinigung im öffentlichen Dienst Bund und Kommunen wurde dies anerkannt. Mitarbeitende im öffentlichen Dienst können daher zukünftig mit mehr Geld rechnen. Der Abschluss beinhaltet unter anderem eine steuer- und sozialabgabenfreie Sonderzahlung in Höhe von 1.240 € im Juni 2023 und acht weitere monatliche Sonderzahlungen in Höhe von 220 € in den Monaten von Juli 2023 bis Februar. Dazu kommt dann eine Steigerung des Gehaltes ab März 2024 um einen Sockelbetrag von 200 Euro plus 5,5 Prozent auf das Tabellengehalt. Wenn Sie Teile dieses Zugewinns nicht für Konsum, sondern für Vorsorge verwenden, können Sie auch damit Ihren Inflationsschutz für die Zukunft aufbauen.

Fazit

Die Inflation betrifft uns alle. Konkret immer dann, wenn wir konsumieren. Wer auf mehr Selbermachen, Teilen und Wiederverwerten setzt, kann jetzt und später im Ruhestand an einigen Stellen smart sparen, ohne groß an Genuss und Lebensqualität zu verlieren – und dafür sogar positive Aspekte wie Nachhaltigkeit, Gesundheit und mehr sozialen Zusammenhalt gewinnen.

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